Newsberichte

DRF Gruppe beim Notfallgäu 2024

Geschrieben von DRF Luftrettung | 29.11.2024

Ende November fand im bayerischen Memmingen das jährliche Symposium für klinische und präklinische Notfallmedizin, Notfallgäu, statt. Auch Vertreterinnen und Vertreter der DRF Luftrettung sowie der ARA Flugrettung waren vor Ort und informierten bei spannenden Vorträgen über die aktuellen Entwicklungen in der Luftrettung. 

Bereits zum elften Mal lud das Klinikum Memmingen unter organisatorischer Leitung von Dr. Rupert Grashey am 22. und 23. November 2024 zum jährlichen Symposium für klinische und präklinische Notfallmedizin in die Stadthalle nach Memmingen (Allgäu) ein.  

Pilotprojekt zum Einsatz von eVTOLs in der Luftrettung  

Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Stiftung Luftrettung gAG, sprach vor dem interessierten Fachpublikum über das Gemeinschaftsprojekt „System eResCopter“. In einem Pilotprojekt, das 2025 startet, wird die DRF Luftrettung gemeinsam mit Partnern in der Modellregion Unterallgäu-Memmingen Potenziale und Einsatzmöglichkeiten sogenannter eVTOLs (electric vertical Take-off and Landing Aircraft) für Patientenverlegungen zwischen Kliniken testen. Die DRF Luftrettung ist hier als Berater für flugbetriebliche und medizinische Fragen engagiert. Ein Prototyp wurde bereits im Sommer in Taufkirchen bei München vorgestellt.  

 

Vor Ort konnte das Modell eines eVTOLS aus der Nähe angeschaut werden. (Quelle: Werner Mutzel)

Update Luftrettung 

Im Themenblock Luftrettung, der von Marcus Sandrock, Regionalleiter West der DRF Luftrettung, co-moderiert wurde, sprach Franz Ahollinger, Hubschrauberpilot und Regionalleiter Südost der DRF Luftrettung, zum Thema Point-in-Space (PinS), einem sattelitengestützten Navigationsverfahren. Im Sinne bestmöglicher Patientenversorgung lassen sich mit PinS Rettungsflüge auch bei schlechter Sicht durchführen – Hubschrauber der Luftrettung sind damit also auch dann noch alarmierbar.  

Im Fokus des Vortrags von Dr. med. Katrin Judemann, Leitende Hubschrauberärztin an der Station der DRF Luftrettung in Regensburg, stand das Thema Heliblut: Die DRF Luftrettung führt bundesweit an fünf Stationen Blut- und Plasmakonserven an Bord ihrer Hubschrauber mit, wodurch die Überlebenschancen von Traumapatienten deutlich erhöht werden.  

Das Thema Windenrettung bei Nacht rundete die Beiträge der DRF Gruppe ab. Hier führte Riccardo Mizio, HEMS TC an der Luftrettungsstation Reutte der österreichischen ARA Flugrettung, eine Tochtergesellschaft der DRF Stiftung Luftrettung gAG, das Publikum in Verfahren und Potenziale der Windenrettung bei Dunkelheit ein. Die ARA Flugrettung führt seit 2021 in Österreich und auch Deutschland Windeneinsätze bei Nacht durch, unter teils komplexen Einsatzbedingungen.   

Renommierte Plattform für gezielten Wissenstransfer  

Das Symposium Notfallgäu ist als renommiertes Event für berufsgruppenübergreifende Fortbildung und medizinisch-fachlichen Austausch zu hochaktuellen Themen beim Fachpublikum geschätzt. Fast 1.000 Gäste informierten sich bei 38 Vorträgen und 15 Seminaren zu derzeitigen Entwicklungen der Notfallmedizin. Auch politische Vertreter nahmen am Notfallgäu teil, darunter Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, Jan Rothenbacher, Oberbürgermeister der Stadt Memmingen, und Klaus Holetschek, CSU-Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag.

Wir danken allen teilnehmenden Partnern und Hilfsorganisationen für die interessanten Einblicke und Gespräche. Besonderer Dank geht an das Klinikum Memmingen, insbesondere Dr. Rupert Grashey, für die Einladung zum Notfallgäu nach Memmingen.                                 (Quelle: Werner Mutzel)