Ob Windenrettung im Gebirge, in besiedelten Gebieten oder über Wasser – die DRF Luftrettung Gruppe verfügt über jahrzehntelange Erfahrung und engagiert sich für die Weiterentwicklung und Qualitätssicherung in diesem Bereich: Seit mehr als 20 Jahren ist an der Nürnberger Station der DRF Luftrettung ein Hubschrauber mit Winde stationiert. Eine H145 mit Winde wird in Bautzen (seit Anfang 2019), Freiburg (seit Ende 2019) und Dortmund (seit Mai 2022) eingesetzt.
Auch die zur DRF Luftrettung Gruppe gehörende ARA Flugrettung setzt an ihren österreichischen Stationen in Reutte und Fresach seit mehr als 15 Jahren Rettungshubschrauber mit Winde ein: diese ist für Einsätze in alpinen Gebieten unerlässlich. Eine weitere von der AAA betriebene Station mit Winde befindet sich in Balzers (Liechtenstein). Über eine Seilwinde verfügen ebenso die von Northern Helicopter betriebenen Offshore-Stationen in Sankt Peter Ording und Güttin, die als Teil der DRF Luftrettung Gruppe die notfallmedizinische Versorgung für Windkraftanlagen in der Nord- bzw. Ostsee sicherstellen.
Mehrwert für die notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung
Der Einsatz eines Hubschraubers mit Winde ist sinnvoll, wenn eine Rettung vom Boden aus gar nicht oder nur mit großer Zeitverzögerung und hohem Risiko möglich ist. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn der bodengebundene Rettungsdienst aufgrund der geographischen Gegebenheiten mit einem Fahrzeug oder zu Fuß nicht schnell genug zu einem Patienten gelangen kann. Auch kommt die Rettungswinde zum Einsatz, wenn keine geeignete Landemöglichkeit in der Nähe des Einsatzortes zur Verfügung steht und der Notarzt damit am schnellsten zum Patienten gebracht werden kann. In vielen Fällen stellt der Einsatz der Winde die schonendste Rettung für den Verunfallten dar. Das Gelände ist oft steil, unzugänglich oder sumpfig oder aufgrund von hohem Schnee schwer zu erreichen.
Die Voraussetzung für den Einsatz der Rettungswinde ist ein hindernisfreier Korridor nach oben von mindestens 3 x 3 Metern. Einsatzbeispiele im Siedlungsbereich sind Unfälle auf Dächern von hohen Gebäuden, Schornsteinen und Türmen, Sendemasten und Kränen. An Bord der Hubschrauber mit Winde befindet sich eine Spezialausrüstung (Gurte, Bergesack, Rettungssitz, Rettungsschlinge). Zur Besatzung bei einer Windenrettung gehört in der Regel ein Pilot, ein Windenoperator/Notfallsanitäter, ein Notarzt sowie ein Berg- oder Höhenretter (bzw. sogenannter Rettungsspezialist Helikopter), der oder die zusätzlich mit an Bord genommen wird.
Erhöhung der Sicherheit im Windenbetrieb
Die DRF Luftrettung ist Mitglied im Fachbeirat Gebirgsluftrettung Bayern, der Standardisierungsgruppe Gebirgsluftrettung und in der Simulationsanlage Gebirgsluftrettung (ZSA) in Bad Tölz. Außerdem engagiert sich die ARA Flugrettung in der IKAR (Internationale Kommission für Alpines Rettungswesen), deren Ziel die Weiterentwicklung der alpinen Rettung ist.
Auf europäischer Ebene setzt sich die DRF Luftrettung für mehr Sicherheit im Windenbetrieb ein: Mit dem „Internationalen HHO-Symposium“ bietet sie Windenbetreibern und -herstellern aus der ganzen Welt eine Plattform, um sich zu neuen Entwicklungen, Rettungstipps und -techniken sowie Sicherheitsfragen im Windenbetrieb auszutauschen. Seit 2021 hat das Symposium am Operation-Center der DRF Luftrettung am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden bereits zweimal stattgefunden, eine Fortführung ist geplant.
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