Der Wissenschaftliche Arbeitskreis der DRF Luftrettung

Der Wissenschaftliche Arbeitskreis der DRF Luftrettung

Der Wissenschaftliche Arbeitskreis der DRF Luftrettung

Forschung und Wissenschaft bilden die Basis für neue Erkenntnisse und ihre Anwendung in der Praxis. Der Wissenschaftliche Arbeitskreis (WAK) der DRF Luftrettung führt gemeinsam mit anderen Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Wissen-schaftlern interdisziplinäre Forschungsprojekte durch, die das Ziel haben, die notfallmedizinische Versorgung unserer Patienten zu verbessern. Medizinische, technische, epidemiologische und einsatztaktische Themen stehen hierbei besonders im Fokus. Alle Forschungsprojekte verfolgen das Ziel, die gewonnenen Erkenntnisse zeitnah in die alltägliche Praxis einfließen zu lassen. Der WAK bietet zudem eine Plattform zum Wissens- und Ideenaustausch unter den Mitgliedern und mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen.

Die Aufgaben des WAK im Einzelnen sind die

  • inhaltliche und organisatorische Überprüfung von Forschungsvorhaben
  • Entwicklung neuer Forschungsprojekte
  • Kooperation und der Austausch mit externen Forschungseinrichtungen
  • Bereitstellung von Daten und die Unterstützung bei neuen Datenerhebungen
  • Auswertung standortübergreifender Datensätze
  • Unterstützung bei der Publikation von Forschungsergebnissen
Merve Schmidt, M.A.
Merve Schmidt, M.A.
Koordinatorin des WAK

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Koordinatorin des WAK,
HEMS-TC Station Greifswald

Die aktuellsten Projekte und Arbeiten in Zusammenarbeit mit dem WAK

Infusionswärmer zur Hämotherapie in der Notfallmedizin: Ist die schnelle Gabe gewärmter Blutprodukte prähospital möglich?


Die Untersuchung

Hauptautor Dr. Marcus Rudolph, Abteilungsleiter SOP Entwicklung, und weitere Kollegen der DRF Luftrettung analysierten in dieser Studie, ob die schnelle Transfusion von Blutprodukten erwärmt appliziert werden kann.

 

Basis der Untersuchung

Untersucht wurden dabei die Eignung handelsüblicher mobiler Blutwärmer für die präklinische Transfusion. Blutwärmer mit einem Wärmemodul reduzieren die Durchflussrate und sind somit nur eingeschränkt für eine Notfalltransfusion geeignet. Die Auswahl eines geeigneten Wärmegeräts spielt somit eine wichtige Rolle für eine schnelle Applikation im Notfall.

Ergebnisse

Die schnelle Applikation von gekühlten Erythrozytenkonzentraten über Blutwärmer im Rahmen der Präklinik bei Patienten im hämorrhagischen Schock erscheint mittels der handelsüblichen Wärmer mit einem Wärmemodul aufgrund einer reduzierten Durchflussrate unzureichend zu sein. Eine Erwärmung von Blutprodukten mittels eines ummantelten Transfusionsbestecks ohne Querschnittsreduktion erscheint aufgrund der hohen Durchflussraten am besten geeignet.

Zur Veröffentlichung

Prähospitale Sonografie – eine Evaluation der Anwendung in der Luftrettung

 

Die Untersuchung

Die Notfallsonografie hat sich als bettseitig durchführbares und schnelles Diagnostikum etabliert, auch in der Präklinik nimmt der Gebrauch dieser Technik zu. Hierzu haben Dr. Marcus Rudolph, Abteilungsleiter SOP Entwicklung, und weitere Kollegen der DRF Luftrettung, eine Untersuchung vorgenommen, da die DRF Luftrettung diese Technik seit mehr als 20 Jahren nutzt.

Ergebnis

Die vorliegende Arbeit zeigt die Anwendung in der Luftrettung und die Konsequenzen der Untersuchung. Weiterhin werden mögliche Optimierungen aufgezeigt.

Zur Veröffentlichung

Transport of Patients Supported by Extracorporeal Membrane Oxygenation: An International Qualitative Analysis

 

Die Untersuchung

In der internationalen Studie wurden etablierte ECMO-Transportprogramme in mehreren Ländern deskriptiv analysiert. Die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) ist eine Form der vollständigen kardiopulmonalen Unterstützung, die mit einem verbesserten Überleben bei schwerem akutem Atemversagen und refraktärem Herzstillstand in Verbindung gebracht wird. An der englischsprachigen Studie wirkte als Co-Autor Dr. Marcus Rudolph, Abteilungsleiter SOP Entwicklung, mit.

 

Ergebnisse

Intensivtransportteams spielen eine wesentliche Rolle im Zugang zur ECMO für Patienten mit einem fulminanten Herz-Lungen-Versagen. Es gibt im internationalen Vergleich erhebliche Unterschiede in der Zusammensetzung und Spezialisierung der Teams sowie in der Transportmodalität, aber auch in den Schulungsanforderungen.

Zur Veröffentlichung

Quality and safety in prehospital airway management – retrospective analysis of 18,000 cases from an air rescue database in Germany

 

Die Untersuchung

Neben dem Hauptautor Dr. Ulf Lorenzen, Anästhesist am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, analysierten Dr. Florian Reifferscheid, Abteilungsleiter Personal Notärzte der DRF Luftrettung und Dr. Marcus Rudolph, Abteilungsleiter SOP-Entwicklung, das präklinische Atemwegsmanagement.

 

Basis der Untersuchung

Bei der retrospektiven Analyse wurden aus der DRF eigenen Datenbank 227.459 medizinischen Notfalleinsätzen aus den Jahren 2012 bis einschließlich 2020 untersucht. Bei acht Prozent der Datensätze wurde ein invasives Atemwegsmanagement dokumentiert. Diese Protokollierung wurden begutachtet.

 

Ergebnisse

Die inkludierten Daten stellen die größte retrospektive Auswertung des Atemwegsmanagements innerhalb des deutschen Rettungsdienstes dar und ermöglichen somit einen umfassenden Einblick in die betriebliche Realität über klinische Studien hinaus.

Zur Veröffentlichung

Behandlung des Spannungspneumothorax im Kindesalter – macht Spezialisierung den Unterschied?

 

Die Untersuchung

Neben dem Hauptautor Dr. Tom Terboven, Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, analysierten Dr. Florian Reifferscheid, Abteilungsleiter Personal Notärzte der DRF Luftrettung und Dr. Marcus Rudolph, Abteilungsleiter SOP-Entwicklung, die Behandlung des Spannungspneumothorax im Kindesalter anhand dieser speziellen Expertise. Die Datenerhebung erfolgte mittels Online-Fragebogen.

 

Ergebnisse

Eine Klassifizierung erfolgte beim Vergleich der bestehenden Erfahrungen von Kindernotärzten und Nichtkindernotärzten. Zwischen den beiden Gruppen bestehen signifikante Unterschiede in Bezug auf die gemachte Erfahrung und das gewählte Vorgehen, aus denen Rückschlüsse auf Ausbildungsinhalte und möglicherweise auch Empfehlungen für das praktische Vorgehen gezogen werden können.

Zur Veröffentlichung

Effekt eines eintägigen „REBOA-Kurses“ auf die theoretischen und praktischen Fähigkeiten zur prähospitalen REBOA-Anlage

 

Die Untersuchung

Hauptautor Dr. Peter Hilbert-Carius, leitender Hubschrauberarzt der DRF Station in Halle und Mitglied des Wissenschaftlichen Arbeitskreises der DRF Luftrettung, untersuchte in dieser Studie mit weiteren Kollegen den Effekt eines eintägigen REBOA-Kurses. Resuscitative Endovasculare Balloon Occlusion of the Aorta (REBOA) stellt ein endovaskuläres Verfahren zur aortalen Okklusion dar.

Ergebnisse

Das Erlernen von REBOA für die prähospitale Anwendung mittels eines Kurskonzeptes ist möglich. Im Rahmen des praktischen Trainings waren alle Teilnehmer*innen in der Lage, REBOA unter laufender CPR erfolgreich in dem vorgegebenen Zeitfenster anzuwenden.

Zur Veröffentlichung

Helicopter hoist operations in German mid‑range mountains retrospective analysisof incidence, medical characteristics and mission tactics

 

Die Untersuchung

Prof. Dr. Sebastian Heinrich, Oberarzt Anästhesie an der Universitätsklinik in Freiburg und Hubschrauberarzt am Standort Freiburg, analysierte die Windeneinsätze der DRF Luftrettungszentren Nürnberg, Freiburg und Bautzen.

 

Ergebnisse

Es zeigt sich in dieser Studie, dass ein ganzjähriger Bedarf an notfallmedizinischem Fachwissen in unzugänglichen Gebieten besteht. Eine detaillierte Analyse zeigte relevante Unterschiede in den Einsatztaktiken.

Zur Veröffentlichung

GFAP point-of-care measurement for prehospital diagnosis of intracranial hemorrhage in acute coma

 

Die Untersuchung

An der vorliegenden prospektiven Studie zur präklinischen Triage und Behandlung von Patienten mit akutem Koma wirkten u.a. Dr. Jörg Braun (Fachbereichsleiter Medizin der DRF Luftrettung) und Dr. Gregor Lichy (Leitender Hubschrauberarzt Region West der DRF Luftrettung) mit. Untersucht wurde dabei ein erst kürzlich entdecktes Protein als Biomarker für intrakranielle Blutungen.


Ergebnisse

Ziel der vorliegenden Studie war es zu testen, ob sogenannte GFAP-Messungen an einem Point-of-Care-Gerät das Potenzial haben, intrakranielle Blutungen schnell von anderen Ursachen eines akuten Komas zu unterscheiden.

Zur Veröffentlichung

Air Rescue Missions for Suicide: A Retrospective Analysis of a 12-Year Period From a German Rescue Helicopter Base

 

Die Untersuchung

Eine Analyse zu Luftrettungseinsätzen bei Suiziden über einen Zeitraum von zwölf Jahren haben neben Dr. Mark Frank (Hubschrauberarzt am Standort in Dresden und Mitglied des Wissenschaftlichen Arbeitskreises) auch Dr. Jörg Braun (Fachbereichsleiter Medizin) und Prof. Dr. Katja Petrowski (Mitglied des Wissenschaftlichen Arbeitskreise der DRF Luftrettung) durchgeführt.

 

Basis der Untersuchung

In einem Untersuchungszeitraum von zwölf Jahren gab es am Luftrettungsstützpunkt in Dresden insgesamt 17.754 Notfälle. Davon waren 277 Fälle (1,56 %) auf Suizid zurückzuführen. Die Daten wurden aus der DRF eigenen Datenbank erhoben.

 

Ergebnisse

Die Zahl der Suizidopfer ist im Vergleich zur Gesamtzahl von 17.754 Einsätzen gering. Allerdings zeigt diese Studie einen allgemeinen Bedarf an mehr Forschung im Hinblick auf eine bessere Prävention sowie eine verbesserte Ausbildung und Schulung von Notfallteams im Umgang mit Suizidalität.

Zur Veröffentlichung

Themengebiete der wissenschaftlichen Arbeiten

Der WAK unterstützt und betreut ein vielfältiges Spektrum an wissenschaftlichen Forschungsarbeiten und -projekten, um die Notfallmedizin voranzubringen. Hier finden Sie eine Übersicht nach Themengebieten. 

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Stand: 31.12.2024

Ob einsatztaktische, pädiatrische oder infektiologische Fragestellungen, der Wissenschaftliche Arbeitskreis ist breit aufgestellt. 
 

Erfahrung, Ideen, Daten – so profitieren Sie vom WAK:

  • Plattform für einen interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch 
  • Unterstützung bei Literaturrecherchen
  • Bereitstellung und Aufarbeitung von Daten aus der Einsatzdatenbank HEMSDER® der DRF Luftrettung
  • Unterstützung bei Datenerhebungen oder Umfragen
  • Statistische Beratung
  • Unterstützung bei der Erstellung von Publikationen 
  • Unterstützung bei der Bewerbung für wissenschaftliche Preise oder Förderanträge
  • Finanzielle Förderung durch die DRF Stiftung Luftrettung
 
Für alle Fragen rund um den Wissenschaftlichen Arbeitskreis kontaktieren Sie uns gerne.
Dr. med. Marcus Rudolph, EDIC
Dr. med. Marcus Rudolph, EDIC

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Leiter des WAK,
Leitender Hubschrauberarzt Station Mannheim,
Abteilungsleiter SOP-Entwicklung

Dr. med. Florian Reifferscheid
Dr. med. Florian Reifferscheid

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Mitglied des WAK-Review Boards,
Abteilungsleiter Personal Notärzte

Prof. Dr. med. Volker Wenzel, MSc, FERC
Prof. Dr. med. Volker Wenzel, MSc, FERC

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Mitglied des WAK-Review Boards,
Notarzt Station Friedrichshafen 

Dr. med. Jörg Braun
Dr. med. Jörg Braun

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Mitglied des WAK-Review Boards,
Fachbereichsleiter Medizin

Univ.-Prof. Dr. med. Markus Roessler, DEAA, EDIC, FERC
Univ.-Prof. Dr. med.  Markus Roessler, DEAA, EDIC, FERC

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Mitglied des WAK-Review Boards,
Direktor des Zentrums für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Klinikum Bielefeld

Marco Monnig
Marco Monnig

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Mitglied des WAK-Review Boards
HEMS-TC Station Rendsburg

Dr. med. Jörg Braun
Dr. med. Jörg Braun

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Mitglied des WAK-Review Boards,
Fachbereichsleiter Medizin

Univ.-Prof. Dr. med. Markus Roessler, DEAA, EDIC, FERC
Univ.-Prof. Dr. med.  Markus Roessler, DEAA, EDIC, FERC

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Mitglied des WAK-Review Boards,
Direktor des Zentrums für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Klinikum Bielefeld

Marco Monnig
Marco Monnig

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Mitglied des WAK-Review Boards
HEMS-TC Station Rendsburg

Merve Schmidt, M.A.
Merve Schmidt, M.A.

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Koordinatorin des WAK,
HEMS-TC Station Greifswald

Dr. med. Gregor Lichy
Dr. med. Gregor Lichy

E-Mail: wak@drf-luftrettung.de

Mitglied des WAK-Review Boards,
Leitender Arzt Region West