Besonderer Aufruf zum 60. Geburtstag

Martin Dolt und seine Ehefrau machen am Tag der Wandertour ein Selfie. Wenige Stunden später stürzt er den Steilhang hinab. (Quelle: Martin Dolt)

Martin Dolt und seine Ehefrau machen am Tag der Wandertour ein Selfie. Wenige Stunden später stürzt er den Steilhang hinab. (Quelle: Martin Dolt)

Am 08.09.2020 passiert es bei der Wandertour in der Südwestpfalz. Schlag auf Schlag. Der damals 56-jährige Martin Dolt stürzt im Pfälzer Wald plötzlich einen Steilhang herab, verletzt sich schwer an Knie und Rücken, und kann sich aus eigener Kraft nicht mehr fortbewegen. Seine Situation gestaltet sich schwierig. Das Problem: Der Patient befindet sich an einer ungünstigen Stelle, sodass eine Rettung nicht ohne weiteres möglich ist. 

Vier Jahre später begrüßt Herr Dolt seine Gäste auf seiner Geburtstagsfeier. Er ist gerade 60 Jahre alt geworden. Und vor allem ist er eines: Wohlauf. Dank funktionierender Rettungskette und schneller Entscheidungen der Rettungskräfte. Dafür, dass er hier heute feiern darf, möchte er sich bedanken. Deshalb verzichtet er auf Geschenke und bittet seine Gäste um etwas anderes.  

Rettungswinde macht den Unterschied

Zurück zum Tag des Unfalls: Die ersteintreffenden Rettungskräfte versorgen Herrn Dolt. Es besteht Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung. Doch das ist nur der erste Schritt: Denn er muss dringend in die Klinik. Und dafür als nächstes aus dem unwegsamen Gelände gerettet werden. Aber, per Hand tragen? Riskant und zeitintensiv. Denn, der Verletzte konnte sich nach dem Sturz zwar mit letzter Kraft an eine sichere Stelle schleppen – diese befand sich jedoch auf einem schmalen Sims am Steilhang. Die Einsatzkräfte entscheiden: Ein Hubschrauber mit Rettungswinde muss angefordert werden. Denn das ist die einzige Option, um den Verunfallten schnell und schonend aus dem schwierigen Gelände zu holen. So wird unser Freiburger Christoph 54 zum Einsatzort alarmiert. Dieser verfügt über eine fest installierte Rettungswinde mit 90 Metern Seillänge.  

Pilot Oliver Barth fliegt gemeinsam mit Windenoperator und HEMS TC Florian Kramer sowie Notarzt Dr. med. Christoph-Nils Schlürmann zum Einsatzort. Die Crew stimmt sich bereits während des Anflugs mit den Einsatzkräften vor Ort ab und sichtet die Einsatzstelle aus der Luft. Während der Hubschrauber über dem Unfallort schwebt, wirdder Notarzt an der Winde zum Patienten heruntergelassen. Der Verletzte wird versorgt, in einen Bergesack gelegt und gemeinsam mit Notarzt Schlürmann zum Hubschrauber hochgezogen. Nach kurzer Flugzeit erreichen sie die Klinik in Karlsruhe, wo der Patient zur Weiterversorgung übergeben wird.  

Im Wald an einem Steilhand hängt ein Notarzt der DRF Luftrettung mit dem Patienten im Bergesack knapp über dem Boden an einer Rettungswinde. Daneben kniet ein Helfer der Bergwacht.

Notfallort am Steilhang: Notarzt und Patient sind am Seil befestigt und bereit für den Aufstieg zum Hubschrauber. (Quelle: Florian Klein)

Blick in den blauen Himmel auf einen Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung während eines Windenvorgangs.

Christoph 54 schwebt über dem Notfallort. Patient und Notarzt werden mit der Rettungswinde zum Hubschrauber hochgezogen. (Quelle: Florian Klein) 

Unterstützung für die DRF Luftrettung 

„Mit Sicherheit ist es dem umsichtigen und professionellen Vorgehen des gesamten Einsatzteams zu verdanken, dass ich wieder weitestgehend fit bin“, sagt Martin Dolt. „Vor allem möchte ich dem Team von Christoph 54 danke sagen. Meinen 60. Geburtstag nahm ich deshalb zum Anlass, meine Gäste statt Geschenken um Spenden zu Gunsten der DRF Luftrettung zu bitten. Dabei sind stolze 1.750 € zusammengekommen.” 

Spenden sind für die DRF Luftrettung wichtig, damit wir unseren Anspruch, unsere Patienten bestmöglich zu versorgen, auch über gesetzliche Vorgaben hinaus erfüllen können. Bei Notfalleinsätzen, Transporten zwischen Kliniken und weltweiten Ambulanzflügen setzen wir auf modernste MedizintechnikundFluggeräte. Für deren Beschaffung, Ausstattung und entsprechende Fortbildungen der Crews bringen wir eigene finanzielle Mittel auf, teils in Vorleistung. Um die hohe Qualität der Arbeit auch zukünftig sicherzustellen und beständig weiterzuentwickeln, nutzen wir die finanziellen Zuwendungen unserer Förderer und Spender.  Ein herzlicher Dank deshalb an dieser Stelle an Martin Dolt und all jene, die unsere Arbeit mit ihrer Spende unterstützen! Wenn auch Sie Interesse haben, die DRF Luftrettung zu unterstützen, finden Sie unser Online-Spendenformular hier.  

Wir gratulieren Martin Dolt nachträglich zu seinem runden Geburtstag und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft! Ein großer Dank gilt auch allen beteiligten Einsatzkräften für die hervorragende Zusammenarbeit bei diesem Einsatz im Jahr 2020. 

Über die DRF Luftrettung

Die Luftrettung mit Sitz in Filderstadt ist eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas.

Mehr erfahren

Luftrettungsstationen digital erkunden

In der Welt der Luftretter warten 3D-Modelle der Stationen und Fluggeräte, 360°-Aufnahmen und vieles mehr.

Jetzt entdecken

Möglichkeiten der Unterstützung

Spenden Sie jetzt einen einmaligen Betrag oder werden Sie Fördermitglied.

Mehr erfahren