Christoph 51 ist als erstes Luftrettungsmittel in Deutschland seit kurzem mit einem Messgerät zum Erkennen von Hirnblutungen ausgestattet. Das innovative Verfahren, das von einem Forscherteam um Professor Dr. Christian Förch, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie im RKH Klinikum Ludwigsburg, entwickelt wurde, basiert auf einem Protein-Bluttest. Nach einer ersten erfolgreichen klinischen Studie sollen im Rahmen eines Versuchs auf dem Hubschrauber weitere Erfahrungen gesammelt werden, um den Nutzen im Rettungsdienst nachzuweisen.
Wird die DRF Luftrettung zu einem bewusstlosen Patienten alarmiert, müssen Notarzt und Notfallsänitäter am Einsatzort schnell die richtigen medizinischen Maßnahmen einleiten und entscheiden, in welche Spezialklinik der Patient transportiert wird. Eine Herausforderung, denn die Ursachen für Bewusstlosigkeit können vielfältig sein. Von einem Gefäßverschluss über einen epileptischen Anfall bis hin zu einer lebensbedrohlichen Hirnblutung: Bislang konnte erst eine Computertomographie-Aufnahme im Krankenhaus Aufschluss über die tatsächlichen Ursachen geben.
Basierend auf den neuen Erkenntnissen in der Neurologie am Klinikum Ludwigsburg kann künftig ein spezieller Protein-Bluttest schon am Einsatzort entscheidend zu einer noch besseren Diagnostik und initialen Behandlung betroffener Patienten beitragen: Dem Forscherteam um Professor Dr. Christian Förch war es gelungen, ein spezifisches Protein zu identifizieren, das im Fall einer Hirnblutung sehr schnell aus geschädigten Hirnzellen freigesetzt wird. Dieses sogenannte saure Gliafaserprotein (GFAP) kann mittels eines Plasma-Tests innerhalb von wenigen Minuten im Blut erkannt werden.
„Es ist der Anspruch der DRF Luftrettung, Innovationen in der Notfallmedizin voran zu treiben und die Versorgung unsere Patienten weiter zu optimieren. Daher freuen wir uns sehr, das neue Verfahren als erste in der Luftrettung in Deutschland testen zu können. Bei Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall, Hirnblutung oder Schädel-Hirn-Trauma zählt jede Minute. Muss der Patient in eine „stroke unit“ oder in die Neurochirurgie? Welche Medikamente sind für ihn die richtigen? Anhand des Testergebnisses können wir die initiale Therapie am Einsatzort noch zielgenauer einleiten und letztlich dazu beitragen noch mehr Menschen zu retten“, unterstreicht Dr. Gregor Lichy, leitender Hubschrauberarzt der Station der DRF Luftrettung in Stuttgart. Im weiteren Verlauf ist geplant, zusätzliche Rettungshubschrauber in Baden-Württemberg in die Studie einzubinden.
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