Crews der DRF Luftrettung mit neuer Diagnosetechnik unterwegs
- Umfassendere Notfalldiagnostik erhöht Überlebens- und Genesungschancen der Patienten
- Erstmalig in Deutschland flächendeckend in der Luftrettung eingesetzt
Heute hat die DRF Luftrettung an ihrer Rendsburger Station eine neue Diagnosetechnik vorgestellt: Als erste Luftrettungsorganisation hat sie bundesweit an ihren Stationen Geräte zur Blutgasanalyse eingeführt. Damit verfügen die Hubschraubercrews über neue Möglichkeiten zur Notfalldiagnose am Einsatzort und optimieren so die medizinische Versorgung ihrer Patienten.
Seit Jahresbeginn führen die medizinischen Crews der DRF Luftrettung deutschlandweit ein mobiles Blutgasanalysegerät mit. Dieses Gerät ermöglicht es den Luftrettern, mit einer einfachen Blutprobe direkt vor Ort, relevante Informationen zu bestimmten Blutwerten des Patienten zu erhalten. „Damit erweitern wir die Diagnosemöglichkeiten unserer Besatzungen am Einsatzort und verbessern unsere Hilfe bei medizinischen Notfällen weiter“, erklärt Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Luftrettung, die Einführung. Insbesondere bei Patienten mit einem Herz-Kreislaufstillstand tragen die Informationen aus der Blutgasanalyse zu einer erfolgreichen Wiederbelebung bei: Die Luftretter können so die Ursache für den Herzstillstand schneller eingrenzen und eine entsprechende Behandlung einleiten. Aber auch Patienten mit schweren Blutungen, wie beispielsweise bei inneren Verletzungen, profitieren vom Einsatz eines solchen Geräts, da die Ergebnisse eine zielgerichtete Gabe von Infusionen und gegebenenfalls Blutprodukten ermöglichen.
Mit einer schnelleren Diagnose mehr Menschenleben retten
Das moderne Gerät kann aufgrund seiner handlichen Größe im Notfallrucksack mitgeführt werden und in nur wenigen Minuten eine Analyse der relevanten Blutwerte liefern. Neben den sogenannten Blutgasen, also den Anteilen von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut, können die Hubschraubercrews weitere Werte, wie zum Beispiel Elektrolyte, messen. Auch eine Einschätzung der Nierenfunktion und der Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff ist möglich. „Damit ergeben sich für die medizinischen Besatzungen der DRF Luftrettung völlig neue Aspekte bei der Einschätzung des Zustands eines Patienten, für seine Behandlung und die Unterbringung in einer für den Patienten geeigneten Zielklinik. So erhöhen wir die Chancen, noch mehr Menschenleben zu retten“, freut sich Dr. Krystian Pracz über die erweiterte Diagnostik.
Spenden machen Anschaffung möglich
Bisher gehören die Blutgasanalysegeräte nicht zur Standardausrüstung im Bereich der Notfallrettung. Um diese für die DRF-Stationen anschaffen zu können, rief der Förderverein der DRF Luftrettung daher zu Spenden auf. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung aller Spenderinnen und Spender, durch die wir unseren Patienten diese neue Zusatzleistung bieten können. Hervorheben möchte ich hier auch das außerordentliche Engagement von Gunnar Wagner, Hotelkaufmann aus Kiel. Dank seiner privaten Großspende konnten wir die neuen Geräte letztes Jahr beschaffen“, so Dr. Krystian Pracz bei der Vorstellung des Geräts an der Station Rendsburg. „Eine bundesweite Anschaffung der neuen Medizingeräte für die Luftretter hielt ich für absolut notwendig, um die Ausstattung der Hubschrauber und so die Versorgung der Patienten zu verbessern“, begründet Gunnar Wagner seinen Beitrag zu der neuen Diagnosetechnik.