Beim Herzstillstand zählt jeder Moment – doch viele Menschen sind unsicher, wie Maßnahmen zur Wiederbelebung richtig auszuführen sind. Sie handeln deshalb aus Angst, einen Fehler zu machen, zu spät oder gar nicht. Dieser Unsicherheit möchte die DRF Luftrettung in einer gemeinsamen Aktion mit dem Fußballerstligisten 1. FC Union Berlin begegnen: Am 23. März 2024 steht das Stadion an der Alten Försterei in Berlin Wuhlheide ganz im Zeichen des bundesweit startenden Projekts „#herzkicker – Dein Team fürs Leben“. Denn Menschenleben retten ist Teamarbeit.
Es kann jeden treffen: Mehr als 70.000 Menschen in Deutschland erleiden jedes Jahr einen plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand. Nur 10 bis 20 Prozent überleben. Durch einfachste Wiederbelebungsmaßnahmen wie die Herzdruckmassage kann die Überlebensquote verdreifacht werden. Menschenleben nach einem solchen medizinischen Notfall zu retten ist – wie Fußball auch – Teamarbeit. Greifen alle helfenden Hände schnell und zielgerichtet ineinander, steigen die Überlebenschancen der Patienten. Sie verbessern sich umso mehr, je frühzeitiger mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen wird: am besten noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes.
Am 23. März lädt die DRF Luftrettung gemeinsam mit dem Fußballerstligisten Union Berlin deshalb Fußballfans und alle, die sich für ihre Mitmenschen im medizinischen Notfall einsetzen wollen, ein: Auf dem Gelände rund um das Stadion an der Alten Försterei können sie sich kostenfrei in der Laienreanimation schulen lassen. Möglich wird dies auch durch weitere Partner, die die Aktion #herzkicker unterstützen: GS Elektromedizinische Geräte G. Stemple GmbH (Corpuls), der Deutsche Rat für Wiederbelebung, TO Global Holding GmbH, die Stiftung des 1. FC Union Berlin e. V. sowie Bremen Buildings GmbH.
„Überall im Alltag, also auch auf dem Fußballplatz, kann es zu lebensbedrohlichen Situationen kommen, bei denen jeder Moment zählt und eine sofortige Herzdruckmassage entscheidend sein kann. Deshalb ist es wichtig, möglichst viele Menschen für lebensrettende Maßnahmen wie die Laienreanimation zu befähigen, damit sie im Ernstfall richtig handeln können”, erklärt Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Luftrettung.
„Das Wissen, wie man als Laie in einem Notfall schnell helfen kann, sollten wir alle regelmäßig auffrischen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der DRF Luftrettung einen solchen Termin in unserem Stadion auszurichten und hoffen auf möglichst viele interessierte Unioner, die diese Gelegenheit wahrnehmen”, so Christian Arbeit, Geschäftsführer Kommunikation des 1. FC Union Berlin.
Der Aktionstag beginnt um 10 Uhr und bietet Interessierten die Möglichkeit, in Reanimations-Schulungen von Notfallsanitätern und Notärzten zu lernen, worauf es bei der Wiederbelebung ankommt. Das erlernte Wissen können Besucher dann direkt vor Ort auch an Puppen testen und so ihre Kenntnisse erproben. Bereits vorab können sich Interessierte für diese Kurse unter www.herzkicker.de anmelden, aber auch vor Ort am 23. März sind Anmeldungen möglich. Die Veranstaltung in Berlin ist der Auftakt für die Aktion #herzkicker, die in Zukunft mit weiteren Vereinen der deutschen Sportligen weitergeführt werden soll.
Zum Rahmenprogramm am Stadion an der Alten Försterei gehören außerdem die Welt der Luftretter, das Kinderprogramm „Kinder lernen helfen” sowie Stadionführungen im Heimstadion von Union Berlin.
Die Laienreanimationsquote in Deutschland lag 2022 bei etwa 51,3 Prozent, deutlich niedriger als in einigen anderen europäischen Ländern. Der Herz-Kreislaufstillstand findet in mehr als 60 Prozent aller Fälle im häuslichen Umfeld statt, etwa 20 Prozent in der Öffentlichkeit. Bereits seit 2013 unterstützt die DRF Luftrettung die Kampagne „Ein Leben retten. 100pro Reanimation“ der Deutschen Stiftung Anästhesie, der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und des Berufsverbands Deutscher Anästhesisten und nimmt an den Bad Boller Reanimationsgesprächen teil. Die DRF Luftrettung ist Mitglied im Deutschen Rat für Wiederbelebung (German Resuscitation Council; GRC), der im Dezember 2007 gegründet wurde. Ziel des GRC ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Organisationen und Personen, die sich mit den verschiedenen Aspekten der Wiederbelebung befassen, zu unterstützen und zu harmonisieren sowie die Laienreanimation und die Schülerausbildung in Wiederbelebung zu fördern.