Ob verunglückte Mountainbikerin oder Schwimmer in Not – bei einem Einsatz des Freiburger Hubschraubers der DRF Luftrettung muss jeder Handgriff sitzen. Die Freiburger Luftretter trainierten am vergangenen Wochenende gemeinsam mit der Bergwacht Schwarzwald ihre Windenverfahren, um auch in der bevorstehenden Outdoor-Saison verunglückte Personen professionell aus unwegsamem Gelände oder aus dem Wasser retten zu können. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Frühjahr-Trainings fällt auch der Startschuss für die luftgestützte Wasserrettung mittels Winde. Hierzu hatte die DRF Luftrettung mit der DLRG Breisgau und der Bergwacht Schwarzwald im Vorfeld ein bislang in Deutschland einzigartiges Ausbildungskonzept entwickelt.
Das Abseilen in unwegsamem Gelände, die Versorgung des Patienten am Einsatzort, die Kommunikation im Team – dies war Bestandteil des Windentrainings der Freiburger Station der DRF Luftrettung am vergangenen Wochenende: Die Winden-Operator, die Piloten und die Notärzte von Christoph 54 sowie die Rettungsspezialisten Helikopter der Bergwacht Schwarzwald kamen in Oberried und Breisach zusammen, um die speziellen Verfahren der Windenrettung zu perfektionieren. Ein Trainingstag widmete sich ausschließlich der Rettung von Verunglückten aus dem Wasser. „Wir haben nicht nur Einsatzszenarien im bergigen und bewaldeten Gelände durchgespielt, sondern auch das komplette Team in der luftgestützten Wasserrettung geschult. So sind wir pünktlich zur Sommersaison auch für Ertrinkungs -oder Badeunfälle in den umliegenden Gewässern bestens vorbereitet“, berichtet Oliver Barth, Pilot und Stationsleiter in Freiburg.
Das Konzept zur luftgestützten Wasserrettung mittels Winde hatte die Station Freiburg mit der DLRG Breisgau und der Bergwacht Schwarzwald entwickelt und so die Kompetenzen der drei Organisationen sinnvoll miteinander verbunden. Die Rettungsspezialisten Helikopter der Bergwacht Schwarzwald, die über langjährige Windenerfahrung im unwegsamen Gelände verfügen und regelmäßig mit der Crew von Christoph 54 bei Windeneinsätzen zusammenarbeiten, wurden im Vorfeld von der DLRG Breisgau zu Rettungsschwimmern ausgebildet. „Durch diese Synergien, unser Trainingskonzept, sowie die neue angeschaffte Wasser-und Wärmeschutzausrüstung für unsere Rettungsspezialisten Helikopter haben wir jetzt optimale Voraussetzungen, um Menschen, die im Wasser verunglücken, schnell und professionell retten zu können. Dies ist vor allem durch das große Engagement unserer Partner möglich, denen ein besonderes Dankeschön gilt. Dies sind neben der Bergwacht Schwarzwald und der DLRG Breisgau die Feuerwehr Breisach sowie das Kieswerk Uhl, die das Training nach besten Kräften unterstützt haben,“ erklärt Oliver Barth.
Der Freiburger Hubschrauber verfügt seit Ende 2019 über einen Hubschrauber des Typs H145 mit Rettungswinde. Davon profitieren vor allem die Menschen in den Landkreisen Hochschwarzwald, Emmendingen, Ortenau, Waldshut und Lörrach. Im vergangenen Jahr leistete der Freiburger Hubschrauber 61 Windeneinsätze. Christoph 54 ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Rettungsdienstes im südbadischen Raum, insbesondere im ländlich geprägten Hoch- und Südschwarzwald kommt er als schneller Notarztzubringer zum Einsatz. Außerdem führt er als einer von drei Intensivtransporthubschraubern in Baden-Württemberg schnelle und schonende Transporte von schwer erkrankten oder verletzten Patientinnen zwischen Kliniken durch.