Ein Lächeln als Visitenkarte: Karin Oesterle arbeitet seit 40 Jahren für die DRF Luftrettung
Wer das Foyer des Verwaltungsgebäudes der DRF Luftrettung in Filderstadt betritt, fühlt sich willkommen. Das liegt an der einladenden Sofaecke, auf der Wartende Platz nehmen können, am warmen Licht und der Farbgebung – vor allem aber liegt es an den aufmerksamen Kolleginnen am Empfang. Allen voran Karin Oesterle, die seit mehr als 40 Jahren die herzliche Konstante und das Gesicht der DRF Luftrettung im ersten Kontakt mit Besuchern, Gästen und Mitarbeitenden ist: Ein Jubiläum, das auch für die Loyalität innerhalb der DRF Luftrettung steht. Das Wir-Gefühl und das Selbstverständnis als Team sind es, die Kollegen wie Karin Oesterle an der gemeinnützigen Organisation schätzen.
Erste Schritte ins Berufsleben in Köln und Stuttgart
Den Start ins Berufsleben erlebt Karin Oesterle – aus heutiger Sicht – noch in klassischen Rollenmustern. Sie fängt früh an zu arbeiten. Eine Ausbildung war für Mädchen damals noch unüblich. Die erste Anstellung in einem kleinen, familiengeführten Betrieb in Köln begeistert sie bereits, sie bleibt einige Jahre. Nach der Geburt ihres Sohnes wechselt sie, damals noch in Köln, in den Verkauf eines Kunstgewerbeladens. Ihr Mann orientiert sich beruflich nach Stuttgart, wohin sie ihm folgt. „Die ersten Jahre war ich dann zu Hause, habe bald aber das Bedürfnis gehabt, meinen Mann finanziell zu unterstützen. Ich bekam eine Stelle in den Milchwerken Kuhn“, erinnert sie sich.
Wechsel zur DRF Luftrettung
Zur DRF Luftrettung kommt sie per Zufall: Gesucht wird eine Dame für den Empfang, sie bewirbt sich und wird eingestellt. Zum Zeitpunkt ihrer Bewerbung kennt sie die Organisation nicht. Als sie 1981 ihren ersten Arbeitstag hat, befinden sich die Räumlichkeiten noch in der Dieselstraße in Filderstadt. „Das war ein Mietshaus, ein Teil der Mieter arbeitete direkt bei uns. Und es war alles sehr klein und familiär“, erinnert sie sich. Einmal war sie sogar gemeinsam mit Siegfried Steiger und weiteren Kolleginnen und Kollegen im Bundeskanzleramt bei Hannelore Kohl zu Gast, die sich als Gründerin und Präsidentin des Kuratorium ZNS für hirnverletzte Unfallopfer mit Schädel-Hirn-Trauma einsetzte.
Die DRF Luftrettung beginnt zu wachsen, weitere Umzüge im Stadtgebiet von Filderstadt folgen – zunächst in die Echterdinger Straße. In den folgenden Jahren wechselt der Flugbetrieb nach Rheinmünster, die Verwaltung zieht in Filderstadt weiter in die Raiffeisen- und schließlich in die heutige Rita-Maiburg-Straße. Karin Oesterle ist immer mit dabei und bleibt unserer Organisation treu. Selbst nach dem Erreichen des Rentenalters. „Das liegt an den Menschen hier. Seitdem ich bei der DRF Luftrettung arbeite, erlebe ich die Kolleginnen und Kollegen im täglichen Kontakt als sehr angenehm. Die soziale Einstellung, die natürlich auch mit den Aufgaben unserer Organisation zusammenhängt, wird hier spürbar. Und es gab in all den Jahren keinen einzigen Chef für mich, der es nicht wert war, unter ihm zu arbeiten. Ich habe mich immer wohlgefühlt."
Bei uns werden alle gleich behandelt – egal, ob Handwerker, "Professor Doktor" oder Aufsichtsratsmitglied. So fühlen sich alle wohl, die unser Haus betreten.Karin Oesterle
Seit 40 Jahren als Luftretterin mit dem Herzen dabei
Nach vier Dekaden am Empfang ist sie immer noch mit dem Herzen dabei. „Mir kommt es nicht so vor, als wäre ich 40 Jahre lang bei der DRF Luftrettung. Ich sehe diese lange Zeitspanne eigentlich nur anhand meines Alters“, sagt Karin Oesterle. Immer nett und freundlich sein, geht das überhaupt, tagein, tagaus – vier Jahrzehnte lang? „Aber natürlich!“, ruft sie und lacht. Ihre zuvorkommende, herzliche Art kommt an: sowohl bei den Kolleginnen und Kollegen als auch bei Besuchern und Gästen. Das Geheimnis erklärt sie in drei Sätzen: „Bei uns werden alle gleich behandelt – egal, ob Handwerker, ‚Professor Doktor‘ oder Aufsichtsratsmitglied. Neuen Kolleginnen lege ich nahe, sich ebenso zu verhalten. So fühlen sich alle wohl, die unser Haus betreten.“
Der Kontakt zu den Menschen erfüllt Karin Oesterle und hält sie jung. Hinzu kommt die Lebensfreude, mit der sie ihre Arbeit täglich meistert. Die Zusammenarbeit mit den Bundesfreiwilligendienstleistenden, die am Empfang unterstützen, empfindet sie ebenfalls als Bereicherung: „Jeder ist ein eigenständiger Mensch, von dem man etwas lernen kann. Diese jungen Leute haben ebenfalls ein Händchen für ihre Arbeit. Ich empfinde sie als sehr angenehm.“
Wir bedanken uns bei Karin Oesterle für das interessante und herzliche Gespräch und freuen uns auf die kommenden Jahre, in denen sie uns täglich „Willkommen“ heißt!
Autorin: Claudia Ziegler - PR-Referentin