Christoph Sachsen-Anhalt
Station Halle
(24 Stunden)
Die am 18. Juni 1991 gegründete Station befindet sich am Flugplatz Halle-Oppin. Neben Christoph Sachsen-Anhalt ist dort mit Christoph Halle ein weiterer Hubschrauber stationiert.
DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG
Station Halle Fax: +49 34604 20209 |
Betreiber
DRF Luftrettung
Einsatzzeit
24 Stunden
2023
1.094 Einsätze
Einsatzgebiet
Notfallorte im Umkreis von 60 Kilometern kann der Hallenser Hubschrauber der DRF Luftrettung in maximal 15 Flugminuten erreichen.
Anforderung
Für Notfälle und Intensivtransporte: Luftrettungsdienstleitstelle im Land Sachsen-Anhalt
Aufgaben
Intensivtransporte
in Sachsen-Anhalt, bei Bedarf darüber hinaus
Notfalleinsätze
in die Landkreise Halle, Saalekreis, Mannsfeld, Südharz, Salzland, Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg, Merseburg, Dessau
Personal
- Piloten der DRF Luftrettung
- Notärzte der Universitätsklinik Halle und des BG Klinikums Bergmannstrost Halle
- Notfallsanitäter der DRF Luftrettung
H145 mit Fünfblattrotor
Die H145 mit Fünfblattrotor bringt alle Vorteile des ursprünglichen Musters mit vier Rotorblättern mit, vor allem im Bereich der Transporte von Intensivpatienten zwischen Kliniken. Zudem bietet das neue Modell eine größere Nutzlastkapazität, dank neuem Rotorsystem einen noch besseren Flugkomfort sowie ein in das Cockpit integriertes WiFi
Medizinische Ausrüstung an Bord
Blutgasanalyse-Gerät
Analyse der Blutwerte für therapeutisch-taktische Entscheidungen
Das Blutgasanalysegerät epoc® von Siemens Healthineers ermöglicht es den Luftrettern, mit einer einfachen Blutprobe direkt vor Ort, relevante Informationen zu bestimmten Blutwerten des Patienten zu erhalten. Damit ergeben sich für die medizinischen Besatzungen der DRF Luftrettung wichtige Aspekte bei der Einschätzung des Zustands eines Patienten, für seine Behandlung und die Unterbringung in einer für den Patienten geeigneten Zielklinik.
Beispiele für messbare Werte
- Blutgase
- Elektrolyte
- Einschätzung der Nierenfunktion
- Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff
Beispielhafte Einsatzszenarien
- Herz-Kreislaufstillstand
- schwere Blutungen
Insbesondere bei Patienten mit einem Herz-Kreislaufstillstand tragen die Informationen aus der Blutgasanalyse zu einer erfolgreichen Wiederbelebung bei: Die Luftretter können so die Ursache für den Herzstillstand schneller eingrenzen und eine entsprechende Behandlung einleiten. Aber auch Patienten mit schweren Blutungen, wie beispielsweise beiinneren Verletzungen, profitieren vom Einsatz eines solchen Geräts, da die Ergebnisse eine zielgerichtete Gabe von Infusionenund gegebenenfalls Blutprodukten ermöglichen.
ACCD – Reanimationsgerät
Herzdruckmassage während der Reanimation mit Corpuls CPR und Lucas
Vorteile
- übernimmt die Herz-Druck-Massage während der Reanimation
- Rettungskräfte können sich auf andere Maßnahmen konzentrieren
- schnell und flexibel am Patienten einzusetzen
- unterbrechungsfreie und leitliniengerechte Reanimation gemäß den ERC/AHA-Richtlinien
- Transport im Hubschrauber unter laufender Reanimation möglich
- auch für Kinder ab 8 Jahren zugelassen
- Anpassung von Drucktiefe und Druckfrequenz auch während der laufenden Therapie möglich
Wenn das Herz plötzlich aufhört zu schlagen, sind effektive und kontinuierliche Thoraxkompressionen erforderlich, um den Blutkreislauf so lange aufrechtzuerhalten, bis die Herzfunktion des Patienten wiederhergestellt ist.
Durch die Verwendung von Reanimationsgeräten wie dem Corpuls CPR oder dem Lucas wird die Qualität der Herz-Lungen-Wiederbelebung standardisiert und Unterbrechungen der Kompressionen werden minimiert. So kann während des gesamten Transportsdie Herz-Druck-Massage aufrechterhalten werden, z.B. auf dem Weg in den Hubschrauber, während des Fluges oder bei der Übergabe in der Zielklinik. Ein enormer Vorteil, der die Überlebens- und Genesungschancen erhöht.
Videolaryngoskop
Schnelle und sichere endotracheal Intubation, Bild- und Videoaufnahmen möglich.
Vorteile
- ermöglicht schnelle und sichere endotracheal Intubation, auch unter unvorhersehbaren Bedingungen
- liefert eine durchweg klare Realzeitansicht der Fluglinie und Rohrplatzierung
- validiert für alle gängigen Aufbereitungsmethoden
Wenn Sekunden entscheiden: Mit dem Videolaryngoskop können die Rettungskräfte den Zugang zu den Atemwegen schnell und zuverlässig sicherstellen und den Patienten möglichst schonend intubieren.
Zum Einsatz kommen Standard-Macintosh- und Miller-Spatel, mit denen auch eine direkte Laryngoskopie möglich ist. Zusätzlich sind hyperangulierte Spatel für schwer zugängliche Atemwege verfügbar.
Selbst bei hellem Tageslicht bieten unser Videolaryngoskope ein kontrastreiches Bild und verfügen zudem über die Möglichkeit Bilder und Videos aufzunehmen.
Sonographie-Gerät
Mit Hilfe von mobilen Ultraschallgeräten, sogenannten Sonographie-Geräten, können Notärzte und Notfallsanitäter im Einsatzgeschehen rasch die richtigen therapeutisch-taktischen Entscheidungen treffen über:
- die medizinischen Maßnahmen am Einsatzort
- die optimale Zielklinik für die anschließende Weiterbehandlung
- das geeignete Transportmittel
Das Konzept der DRF Luftrettung – Ultraschalldiagnostik zum Notfallpatienten zu bringen – erweitert die diagnostischen Möglichkeiten enorm. Bei Bedarf kann das Sonographie-Gerät insbesondere für folgende Untersuchungen angewendet werden:
- im Herzbereich
- des Brustkorbs
- verschiedener Gefäße
- des Bauchs
Mit seinen zwei unterschiedlich geformten Schallköpfen in einer Sonde unterstützt das Gerät aber auch bei zahlreichen weiteren Ultraschallverfahren in verschiedensten Einsatzsituationen:
- Mit dem einen Schallkopf werden am besten flache,
- mit dem anderen Schallkopf tiefere Körperstellen untersucht.
Beispielhaftes Einsatzszenario
Nach einem schweren Verkehrsunfall kann bei einem Patienten der Verdacht auf innere Blutungen, die lebensgefährlich sind, mit einem mobilen Sonographie-Gerät bereits am Unfallort zuverlässig geklärt werden. Die Informationen über den Zustand des Verletzten kann die Besatzung noch am Einsatzort direkt den Ärzten im Schockraum der Zielklinik für eine optimale Vorbereitung weitergeben.
Beatmungsgerät – Hamilton T1
Vorteile
- Druckniveau der Luft individuell einstellbar
- beherrscht alle Beatmungsformen, die auch in der Klinik eingesetzt werden
- Zulassungen und Zertifikate für den Einsatz im Rettungswagen und Hubschrauber
- Beatmung von Erwachsenen, Kindern und Neugeborenen
- unabhängig von der Druckluft (Dank integrierter Hochleistungsturbine)
- nicht-invasive Beatmung und integrierte High-Flow-Sauerstofftherapie
- CPR-Beatmung
Erwachsene, Säuglinge und Kinder jeder Altersstufe – jeder Mensch hat ein eigenes Lungenvolumen. Aber jedem Patienten möchten wir die für ihn optimale Beatmung bieten – angepasst auf die individuelle, gesundheitliche Situation. Dafür verwendet die DRF Luftrettung hochmoderne Intensiv-Beatmungsgeräte wie das Hamilton T1. So kann auch während des Transports von Intensivpatienten zwischen Kliniken eine lungenschonende Beatmung fortgesetzt werden.
Roll-in-Trage
Vorteile
- kompatibel mit den meisten RTW
- Patient kann zum Hubschrauber gerollt statt getragen werden
- keine zusätzliche Umlagerung am Zielklinikum erforderlich
- Montage von zusätzlichem Equipment möglich, z.B. Beatmungsgerät, Spritzenpumpen etc.
Dank einklappbarem Fahrgestell ermöglicht die Roll-in-Trage einen noch besseren Patiententransport, denn sie entlastet die Rettungskräfte körperlich und bietet dem Patienten mehr Komfort.
Über die Station
Besonderheiten
Christoph Sachsen-Anhalt ist der einzige Intensivtransporthubschrauber in Sachsen-Anhalt, der 24 Stunden täglich einsatzbereit ist. Darüber hinaus ist an der Station ein weiterer Hubschrauber stationiert: Christoph Halle ist täglich von Sonnenaufgang (frühestens 7.00 Uhr) bis Sonnenuntergang einsatzbereit.
Die Hallenser Hubschrauber führen lebenswichtige Intensivtransporte von Patientinnen und Patienten zwischen Kliniken durch. Dazu kommen ECMO-Transporte und Inkubatortransporte, bei denen Frühgeborene bzw. Babys mit schweren gesundheitlichen Problemen in einem speziellen Brutkasten transportiert werden. ECMO-Transporte werden in Zusammenarbeit bzw. im Auftrag der Universitätsklinik Halle durchgeführt.
Darüber hinaus werden Christoph Sachsen-Anhalt und Christoph Halle tagsüber als nächstgelegene Hubschrauber zu Notfalleinsätzen alarmiert, um schnellstmöglich einen Notarzt zu den Patienten zu bringen.
Historische Entwicklung
Mit Beginn des Einsatzbetriebs 1991 an der Station Halle stellte die HSD Luftrettung einen Hubschrauber des Typs Bell 206 Long Ranger in Dienst. Im Jahr 1993 nahm die Station den 24-Stunden-Betrieb mit einem Hubschrauber des Typs Bell 222 auf, im Jahr 2000 wurde ein Hubschrauber des Typs BK 117 in Dienst gestellt. Ab 2002 kam mit Christoph Halle ein zweiter Hubschrauber zum Einsatz. Im Dezember 2006 erfolgte der Umzug in die neu gebauten Räumlichkeiten und den Hangar am Flugplatz. Im Zuge der Aufschmelzung der HSD Luftrettung gemeinnützige GmbH wird die Station seit 1. Januar 2015 durch die DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG betrieben. Anfang 2018 erfolgte die Indienststellung der Hubschrauber des Typs H145 als Christoph Sachsen-Anhalt. Im November 2021 wurde die fünfte Maschine des Typs H145 mit Fünfblattrotor an der Station Halle als Christoph Sachsen-Anhalt in Dienst gestellt.